19. November 2011

... eigentlich sollte es die Zeit des Träumens

... und der Spannung sein
... die Zeit der Wünsche
... diese besinnliche Zeit der Vorbereitung für schöne Tage, um das Jahr ausklingen zu lassen
... stattdessen wird es für viele eine Zeit der Traurigkeit, Verbitterung
... Einsamkeit, für die die sich verlassen fühlen
... ein Bild vermittelt wird, von jedem Plakat, in jeder Werbung
... Familie und Gemeinschaft muss sein
... alle Hände haben die zu tun, die sich mit denen beschäftigen, denen genau dieses vorenthalten ist
... denen zur Seite zu stehen, die bei jedem Lied, was zu dieser Zeit auf jedem Radiosender laufen wird, Tränen in die Augen steigen
... weil ihnen deutlich vermittelt wird
... was sie nicht haben
... die Regale in den gängigen Einkaufsgelegenheiten sind voll von all dem Zeug, was nett arrangiert auf den Tischen zu stehen hat
... das Personal der Notaufnahmen, Altenheime, Kliniken guckt kritisch auf die Gestaltung der Dienstpläne
... man arrangiert sich mit denen, die eine Bescherung vorbereiten
... versucht ihnen möglichst den Rücken für ihre Familien frei zu halten
... viele wissen, worauf sie sich einstellen müssen


... sie wissen
... ist es nicht eine Gallenblase, die nach dem Festtagsschmaus zu platzen droht
... dann sind es Brandwunden nach dem Abfackeln des bereits trockenen Adventskranzes
... sind es nicht die, die versuchen, nach dem ernüchternden Rückblick auf das fast vergangene Jahr, mit all den Erfolgen oder Misserfolgen
... sich niedergeschlagen freiwillig in die Obhut der Profis zu begeben, anstatt in einem gemütlichen zu Hause zu verweilen
... im schlimmsten Fall versucht man, die Dosierung der erdachten Endlösung wieder aus dem Magen zu pumpen
... Infarkte oder Schlaganfälle, verursacht durch den Familienzwist, der leise vor sich hin brodelt, ausgerechnet an diesem Tag eskalieren muss, erfolgreich zu behandeln
... oder es sind die Unfälle, verursacht durch das Nichteinhalten der eigenen Auflagen, lieber auf den Glühwein oder den Verdauungsschnaps zu verzichten
... in der Uneinsichtigkeit, das Auto lieber stehen zu lassen
... aus dieser schönen Zeit ... es weihnachtet sehr!
... ist Stress geworden
... die Terminplanung, wann backt man, wann muss man zu welcher Weihnachtsfeier, ect. wird präzise ausgeführt


... bei mir/ uns war es immer die Zeit 
... Weihnachtskarten ganz individuell zu gestalten
... Schmuck für den Baum
... nicht zu vergessen, den Adventskalender, der jeden Tag eine kleine Vorfreude beinhalten sollte
... die Zeit vom Duft nach Zimt und Nelken und klebrigen Fingern
... die Zeit der Kerzen schon am Nachmittag
... der Duft von frischer Tanne
... die Spannung, ob der Christstern vom letzten Jahr seine Blätter wieder rot färbt


... die Zeit der Märchen und Legenden
... die Zeit der Erzählungen
... des abendlichen Vorlesens
... die Zeit des Miteinander


... und was sich jetzt deutlich sichtbar anbahnt hat damit nur noch wenig zu tun
... so sehr ich diese Zeit mag
... ich weiß auch, es ist für viele die Zeit der Traurigkeit 
... worüber auch immer


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